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Folgen des Braunkohlebergbaus für Grundwasser

Grundwasserableiter bei Boxberg © LfULG

Sieben der 70 sächsischen Grundwasserkörper sind durch den Braunkohlebergbau so beeinträchtigt, dass sie den guten chemischen Zustand nach Wasserrahmenrichtlinie bisher nicht erreichen konnten und auch in absehbarer Zeit nicht erreichen werden. Die Ursachen der stofflichen Belastungen für fünf weitere Grundwasserkörper nahe der Braunkohlebergbauregionen werden geprüft. Für drei Grundwasserkörper im Bereich des Braunkohlebergbaus konnte der gute mengenmäßige Zustand bisher nicht erreicht werden. Für fünf vom Braunkohlebergbau beeinflusste Grundwasserkörper wurden bereits weniger strenge Bewirtschaftungsziele für die Menge und/oder den chemischen Zustand abgeleitet.

Die Ursache für den schlechten Zustand der vom Braunkohlebergbau beeinflussten Grundwasserkörper liegt in der kompletten Veränderung durch abbaubedingt neue Grundwasserleiter (Tagebaue), das großflächige Absenken des Grundwasserspiegels im aktiven Tagebau und den Grundwasserwiederanstieg im Sanierungsbergbau (Flutung der Restlöcher).

In Bereichen des Grundwasserwiederanstieges treten massive Probleme der Grundwasserqualität infolge der Pyrit- und Markasitverwitterung auf. Dabei oxidieren Pyrit und Markasit in den belüfteten Bodenschichten. Beim Grundwasserwiederanstieg werden die in diesen Mineralen enthaltenen Sulfat-, Eisen- und Wasserstoffionen freigesetzt, was zu einer Versauerung des Wassers und damit zur Lösung im Gestein enthaltener Schwermetalle führt.Neben Eisen und Sulfat sind Ammonium, Nitrat, Cadmium, Nickel, Zink und Arsen weitere Parameter, die verstärkt im Grundwasser der Braunkohlebergbaugebiete auftreten. Die Belastungen des Grundwassers wirken im Oberflächenwasser fort.

 

Bei den Sanierungsarbeiten der LMBV und der Umweltschutzmaßnahmen der MIBRAG und LEAG spielt die Umsetzung von Maßnahmen zur Verminderung bergbaulicher Gewässerbelastungen eine immer wichtigere Rolle.  Die Wasserrahmenrichtlinie fordert, dass alle europäischen Grundwasserkörper den guten mengenmäßigen und den guten chemischen Zustand, bzw. den bestmöglichen Zustand erreichen. Eine integrierte, fachübergreifende und wasserkörperspezifische Maßnahmenplanung trägt dazu bei, dass effektive und verhältnismäßige Maßnahmen identifiziert werden können, um den bestmöglichen Zustand in allen Grundwasserkörper zu erreichen.  Die genannten Unternehmen spielen somit eine Schlüsselrolle als Maßnahmenträger.

 

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe und die Staatlichen Geologischen Dienste Deutschlands haben hydrogeochemische Einheiten für den Raum Deutschland abgeleitet. Diese Einheiten dienen als Grundlage zur Ableitung der grundwasserleiterbezogenen Hintergrundgehalte der Grundwässer Deutschlands. Damit wurden in Sachsen geogen erhöhte Schwellenwerte für Arsen, Cadmium, Quecksilber, Ammonium, Sulfat, Kupfer, Nickel, Uran und Zink ausgewiesen.

 

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